Tag 52: was ist im Packerl???

Seit 5 Tagen lag jetzt ein gelber Postzettel bei mir rum. Paket abzuholen. Absender: meine liebe Freundin Heike.  Jetzt hab ich natürlich 5 Tage lang hin und her überlegt, was für einen Anlass mir ein Geschenk bescheren könnte? Mitte Jänner? Irgendwas nachträglich von den heiligen 3 Königen, das den Weg durchs Morgenland nicht gleich gefunden hat? Oder vielleicht zum Hochzeitstag meiner Eltern – der war im Jänner. Allerdings vor fast 40 Jahren – die letzten 20 davon wieder geschieden. Also auch eher unwahrscheinlich. Zumal die Heike meine Eltern nicht kennt und ich glaub auch mit den 3 Königen nicht verbandelt (oder verxingt) ist.

Wer mich kennt weiß, dass ich äußerst neugierig bin und sowas kaum aushalten kann. Aber heute früh wurde ich erlöst. Um 7.53 hab ich mich schon am Postamt angestellt. Leider waren schon ein paar andere Streber noch früher da als ich. Eine leicht alternativ angehauchte Mutti mit Scooter (das schau ich mir an wie die bei dem Schnee damit fahren will!) und gestickten „Clara“ Aufdruck am Juttesackerl hätte mich auch fast aus der Warteschlange gedrängt. Aber nicht mit mir, vor allem nicht wenn ich neugierig bin! Außerdem war der freundliche Herr vom Post Schalter auf meiner Seite. (Will ich auch hoffen, immerhin hab ich ihm im Oktober die neue Helene Fischer CD abgekauft – so einen Spontanumsatz machst auch nicht alle Tage als Postler).

Also – Juttesack-Clara-Mutti abfolgreich abgewehrt, krieg ich mein Packerl und öffne das gleich am Schalter (Clara Mutti wetzt schon den Scooter hinter mir zum Angriff, ob dieser Provokation). Weil das is nämlich so, ich mach das immer gleich vor Ort auf in der Post, weil die sind so nett und nehmen den leeren Karton dann gleich zurück am Schalter. Praktisch, oder? Brauch ich nicht draufrumtrampeln und den Karton klein stampfen, damit er platzsparend in den Altpapiermistkübel geht. (Weil das muss man machen, sagt mein Freund der Stefan, und der arbeitet bei den 48ern und macht mir immer erfolgreich ein schlechtes-Müll-Gewissen)

Und was war jetzt drinnen im Heike Packerl? Ein Traum von einem Schal, 2-färbiger Loop. Selbstgemacht, sogar mit einem „Made by Heike“ Aufnäher. Einfach so. „Weils jetzt so kalt ist“ hat sie dazugeschrieben. Ist das nicht voll nett und rührend!! Ich war auf jeden Fall gerührt und hocherfreut und hab den neuen Schal gleich stolz und hocherhobenen Hauptes in der Straßenbahn zur Arbeit getragen.

made by heike

Außerdem find ich das super, dass die Heike auch so ein Strick-Freak ist.  Sie kommt gleich gedanklich auf die Teilnehmer Liste für das Projekt „Strick-Tupperpartie“.  Mehr dazu morgen…