Mein steiniger Weg Teil II: Nestroypreis !

So. Da bin ich wieder. Also Kurzfassung was gestern geschah: „Mehr Kultur“ verordnet mir mein Leben und schickt mir dementspechende Hinweise. Gleich 2 davon an einem Tag.

Hinweis 2 dieser Woche: Die Nestroy Gala

Am Dienstag Nachmittag krieg ich eine SMS von einer sehr lieben Freundin, es wäre kurzfristig noch ein Platzerl frei für die große Nestroygala, ob ich Lust hätte mitkommen. Glamourfaktor wäre garantiert. Ich gebs gleich zu:  ich habs gegoogelt. Nämlich was das ist. Jo eh, Schande über mich. Kulturbanause und eh scho wissen. „Löwinger-Bühne-Besucher“, „Musical-Geher“, könnts mich alles schimpfen. Zu Recht! Aber besser spät als nie, sag ich immer….

Also ein paar Google Recherchen später war ich Feuer und Flamme von der Idee, dass ich da mitten unter den quasi Ösi-Oskars dabei bin. Blöd war nur, dass ich zwischen Kinder-Performance-Theater im MQ und Nestroygala heiße 10 Minuten Styling Zeit daheim hatte. Da kannst nur dankbar sein, dass der Trend laut Cosmopolitan grad zum „schlampig geflochtenen Zopf“ geht…

Bereits vor der Stadthalle extreme Promidichte. Und mir is das natürlich auch nicht zu peinlich aufstrebende Jungschauspieler um ein gemeinsames Fotos zu bitten. Weil wer weiß, am End kommt noch wer groß raus in Hollywood und ich hab ein Fotos für die Nachkommenschaft… (Bei diesem Foto muss ich allerdings zuerst an die Joghurette Werbung aus den 90ern denken – kennt die noch wer?)

20131104_191112

In der Stadthalle drinnen dann, als die Mäntel alle abgelegt waren, extrem hohe Ballkleid Dichte. Oder zumindest sehr glamouröse Oufits. Schöööön zum Anschauen!

Hier sehen wir mich dann auf der Bühne: (wenn die Amis die Mondlandung Foto-facken können, dann kann ich auch einen Nestroypreis bekommen)

20131104_192132

Und dann hab ich auch noch ein Foto mit Frau Lotte Tobisch bekommen, der ich 1992 ein Maturaballkleid zu verdanken hatte. Original Opernballkleid! Was war ich stolz drauf!! Die großartige Frau Tobisch hat auch tapfer durchgehalten, als mein Handy beim 4. Versuch noch immer nicht ausgelöst hat…

20131104_192549

Die Show selbst war dann sehr beeindruckend, auch wenn ich nur die Leute erkannt hab, die neben dem Theater auch noch in diversen TV Produktionen zu sehen sind. Aber es hat mich zumindest sehr neugierig gemacht aufs Theater, zB auf Elektra im Burgtheater.

Nach der ersten Stunde Theaterpreisverleihung versinkst dann schon in der Theater-Welt, da denkst dann selber schon im schönsten Burgtheaterdeutsch (die „t“ bitte betonen). Da wird alles deutlich ausgesprochen bis aufs letzte Stumme-h. Die Wörter werden auf die Waagschale geworfen und erhalten mehrfach neue Bedeutungen. Das dürfte überhaupt grad (? vielleicht auch schon länger?) sehr modern sein in dieser Szene. Dass Wörter mit mehrfacher Bedeutung gerne in deren unterschiedlicher Bedeutung in ein und demselben Satz, oder gern auch aufeinanderfolgend, verwendet werden. Aber sehr schön zum Zuhören. Klangvoll, melodisch, vornehm.

Dann kommt der Herr Kulturstadtrat auf die Bühne und setzt als einziger  seine Rede nicht im Burgtheater-Deutsch an und du glaubst da steht der Hausmeister aus Floridsdorf oder zumindest der Gewerkschaftsboss der Bühnenbauer auf der Bühne. Das flasht dich gleich voll wieder zurück. Dabei hat der eh voll normal hochdeutsch geredet. Aber der Unterschied wirkt einfach so dramatisch. Aber so soll´s ja sein. Die Dramaturgie am Theater, oder? Fesselnd!  Entfesselnd?

Ok, ich hör schon auf damit. Ich versprechs! Gemma zum profaneren Teil des Abends über, der mich sehr begeistert hat: die After Show Party! Und die Tatsache dass man a) überhaupt indoor rauchen hat dürfen und b) ich noch nie soviele Leute indoor hab rauchen sehen, zumindest nicht mehr seit den frühen 90er Jahren.

Da siehst wieder wo das Laster zu Hause ist. Alles Show und Rauch!!