Kaum zu glauben aber wahr…

Warum ich so wenig blogge? Weil ich eine neue Nähmaschine habe. Overlock. Vom Hofer. Aber das is eine andere Geschichte…

Heute muss ich aber eine Ausnahme machen. Ich hab nämlich gerade die beste Geburtstagspartyeinladung ever bekommen. „Ever. Ever.“ (Für die Dschungelcamp Fans…)

So, also ich beweg mich in diesem Jahr ja auf eine runde Zahl zu. Weil das erst im August stattfindet, kann ich das noch gut verdrängen. Und nein, es wird keine Party geben. Außer sie spielen Schlager im Flex. Dann überleg ich mir das noch.  Ich habe aber gerade eine Einladung zu einer ebensolchen runden Party bekommen. Darin schreibt die liebe Jubilarin, dass sie sich wünscht, dass wir mit ihr feiern sollen wie die Kate Moss (ebenfalls guter Jahrgang 1974). Das find ich schon einmal sehr ansprechend die Vorstellung! Weiters schreibt sie, dass bitte keiner was schenken soll, weil sie eh alles hat. Das finde ich in meiner Mission als Frau Klumpert auch eine super Ansage, weil wer kennt das nicht, das ewige überlegen „was schenk ma dem, was schenk ma der….“ Und dann werden noch einige Sachen aufgezählt, die man bitte nicht schenken/machen soll, die muss ich jetzt einzeln zitieren und kommentieren:

„…bitte kein Gemeinschaftsgeschenk, weil das is sowieso immer voll mühsam“

Eeeeeendlich spricht das mal wer aus!!! Danke liebe G. !! Wer kennt das nicht – zerscht fragen sich alle gegenseitig was man gemeinsam schenken könnte – nach mühsamen Brainstormings kommt dann in der Regel ein  Geschenk raus: der  Gutschein vom Shoppingcenter. Wer organisierts? Wer holt die Gutscheine? Wer schreibt heimlich Billets? Wer kassiert das Geld ab? Mühsam !!!

„… bitte ein Festl frei von jeglichen Performances…“

Der Satz hat mich schlagartig an meine Hochzeit erinnert, wo ich unter Androhung von Ausschluss von der Feierlichkeit, jegliche Art von Performance verboten hatte. Nein, kein Kutscherspiel! Nein, kein Brautstehlen! Nein, kein Kranzltanzen! Nein, kein Strumpfbandspiel (!), Nein, kein Zauberer! Nein, keine fliegenden Liebestauben (hätten mir eh sicher aufs weiße Kleid gekackt… )Meine liebste Carola Schwägerin war ganz geknickt vor lauter „Neins“, die ich ihren Ideen immer entgegengeschmettert hab. Und die Carola hat viele Ideen 🙂

In unserem Alter, hat man ja schon mittlerweile den einen oder anderen runden Geburtstag im Familien oder Freundeskreis miterlebt. Und Performances gibt´s da ohne Ende. In der Steiermark, zum Beispiel, muss ein runder Geburtstag auch von weitem deutlich sichtbar sein. Nicht nur im Gesicht. Auch im Garten vor dem Haus. Die wollen dich alle leiden sehen. Wie beim Dschungelcamp. Da stellen sie dir ein riesengroßes Verkehrsschild (das mit der Geschwindigkeit) vor das Haus. Oder malen das auf ein Leintuch. Riesengroß steht da dann vielleicht „Susi 40“. Na Hurra! Daneben steht bei den Nachbarn der XL Storch aus Holz mit einer Babypuppe drangehängt. „Justin“. Oder bei den anderen wiederum steht „Just married“ auf den Rohbau gesprüht (kurz bevor der Herr Nussbaum vom Pfusch am Bau kommt…). Also ein Vorgarten ohne deutlich sichtbares Bekenntnis, is schon eher ungewöhnlich.

Die Spiele

Dann gibt es noch die Spiele. Spiiiiiele. Die sind als Zuschauer schon nicht lustig. Geschweige denn als Hauptakteur. Nein, ich will nicht unter Aufsicht aller Gäste im Badeanzug mit Taucherflossen und Schnorchel Gegenstände aus dem Plantschbecken fischen.

Der Sketch

Kabaretteinlagen darf man auch nicht vergessen. Die sind fast schon ein bisserl aus der Mode gekommen. Wirst sehen, das gibt bald ein Revival. Vintage Sketch quasi. (Die Bobos am Yppenmarkt üben schon den Vegie Sketch, glutenfrei!) Aber auf jedem Maturaball ein Must-Have zur Mitternachtsstunde. Da darf der Sketch nicht fehlen. Ich mag das ungefähr so gerne, wie ich den Villacher Fasching mag. Herrn im Ballett-Tütü zum Beispiel. Bei meinem eigenen Maturaball konnte ich mich zum Glück erfolgreich vor der aktiven Teilnahme an der Sketchparade drücken. Da hab ich lieber Garderobendienst gemacht, Malibu Orange inklusive…

Der/die/das Stripper

Nicht unerwähnt, wenn es um Jubiläen und Feierlichkeiten geht, darf der/die/das Stripper bleiben. Da könnte ich jetzt ein eigenes Kapitel der Sonderlichkeiten darüber schreiben. Zum 30er der lieben C., den wir in meiner ehemaligen Wohnung gefeiert haben, hatte ich zB einen Stripper im Business Look gebucht. Besser gesagt, ich wurde gezwungen den zu buchen. Nicht von ihr! (liebe C. –> ich war dagegen!) Also Angelo hat mir am Telefon erklärt, dass er grad kein Business Look Kostüm hat. Dafür aber US Cop. Von mir aus, dann halt US Cop. Am End hat er dann noch seinen Knüppel in meiner Wohnung vergessen!! (Angelo rief an „du, ich glaube ich habe große Knüppel bei dir vergessen..“ !?!?! )

Das zweite Stripper Highlight meines Lebens, dem ich beiwohnen durfte,  war für einen Mann. Der bekam als Überraschung einen Stripper im Bärenkostüm der zu den Klängen von „the Lion sleeps tonight“ tanzte. Unter dem Bärenkostüm trug er noch ein Superman Kostüm. Also war der Bär weg, kam der Superman zum Vorschein. Hat den Umhang über den „Beschenkten“ geworfen und sich auf ihn drauf gesetzt. Das ganze hat stattgefunden um 14 Uhr im Besprechungszimmer. Vor der versammelten Firma.

Wer mir jemals so etwas antun sollte, der wird auf der Stelle „defriended“. Gnadenlos!

Die Rede

Was ich aber wirklich und wahrhaftig liebe an solchen Feierlichkeiten sind Reden. Ich bin ein Reden Junkie. Ich könnte stundenlange Reden hören. Das is immer alles so schön. So traurig. So schmalzig. So lieb. Ein Highlight auf jeder Hochzeit. Die Rede vom Brautvater. Auf das freu ich mich schon immer mehr, als auf die Hochzeitstorte, wenn ich wo eingeladen bin. Gelegentlich sammle ich auch schon Input für die späteren Reden an meine Tochter. Zur Hochzeit. Zur Einschulung. Zum ersten Kindergartentag. Mutti macht eine Rede!

Getränke statt Geschenke!

Letztes Jahr beim Schrebergartenfest, haben wir alle gebeten Getränke statt Geschenke mitzubringen. Das war genial! Weil die Getränke Schlepperei mag eh keiner vor so einem größeren Fest. Mit 40 ist das Bandscheibentechnisch eh schon ein Risikosport. Und wenn jeder ein Flascherl mitbringt, dann passt das am Ende auch, dass keiner durstig heimgeht. Außerdem nimmt dann jeder mit, was er selber gern trinkt. (Martini, in meinem Fall)

Sonderfall: Polterabend

Weil meine liebe Carola Schwägerin gar so geknickt war, dass ich ihr bei der Hochzeit alle lustigen Spiele verboten habe, hab ich ihr den Polterabend als Gegenleistung angeboten. Da hab ich leichtsinnigerweise gesagt: „da kannst du von mir aus machen, was du willst, wenn du dafür bei der Hochzeit nix machst“. Das war leichtsinnig. In der Tat. Ich habe mit rosa blinkenden Plüschohren Männer von der Straße in irgendwelche Lokale zerren müssen,  ich hab denen mit verbundenen Augen die Beine rasiert, mir von ihnen wiederum meine Beine rasieren lassen müssen (hocherotisch oder?!?!?!), ich hab Alkohol aus Babyfläschen trinken müssen, deren Sauger dem männlichen Geschlechtsorgan nachempfunden war und ich hab String-Tangas für Männer mit Rattenköpfen vorne drauf gewonnen. Ich hab mit einer Drag Queen auf der Bar getanzt und Kondome in der Disco verkauft. Natürlich musste ich auch peinliche Quizfragen beantworten. Und einen Zuckerlbikini gewonnen. Ich hab wirklich alles gemacht.

Dieser Abend wird aber trotzdem  in meine ewigen Demenzgründe eingehen als einer der schönsten und lustigsten Abende. Warum? Weil ich das genialste Geschenk ever bekommen habe. Ever. Ever. Einen eigenen Partybus mit Animateur („fiffi“)!!! Ein eigener Partybus mit meiner Lieblingsmusik drinnen und Alkopops und der Fiffi hat alle interviewt und blöde Fragen gestellt. Dadurch hat dann jeder sowas wie eine kleine Rede gehalten während wir von Lokal zu Lokal gefahren sind. Herrlich.

So ich geh jetzt schlafen und träum vom Partybus. Wobei in meinem Alter, heißt das jetzt vermutlich „Heizdeckenfahrt“. Das is dann der wahre Partybus.

Gute Nacht.

PS: Gewinnspiel –> wer weiß wie das Gedicht aus der Überschrift fortzusetzen ist?