Das Beste is(s)t ….

Sodala, gestern hab ich ja versprochen, dass ich den ultimativen kulinarischen Geheimtipp preisgebe. Im Südburgenland. Jawohl. Im Südburgenland. Gut, bisher war die Region ja nicht unbedingt die Pilgerstätte der internationalen Gourmetszene. Wenn ich so an meine ersten 19 Lebensjahre zurückdenke, waren die außerhäuslichen Gastro-„Highlights“ eher überschaubar, wie zB die Storchenplatte im Gasthaus Seybold in Allhau  – da kannst einen ganzen Gemeindebau davon ernähren so groß war die. Oder ganz suprig auch die Brandteigringerl vom Ulreich, die du am Mittwoch beim Kiatag Standl in Oberwart hast kaufen können. Dann wäre noch der Grillhendlstand vor dem Baumarkt Teubl in St. Johann zu erwähnen. Und ein Hotel/Restaurant im Bezirk Hartberg, in dem ich im zarten Alter von 16 Jahren einen Sommer lang arbeiten durfte. Dank der guten Küche war ich dann nach dem Sommer nimma so zart… und die Karriere als Spitzenservicekraft hab ich dann auch begraben, als ich dem Jubilar-Gast bei der Familienfeier die Gulaschsuppe in den Schritt geleert hab….

Aber zurück zu unseren burgenländischen Nachbarn. Anfang März war wieder großartige Kamaparty im OHO in Oberwart angesagt. Auf der Suche nach einem guten Essenslokal vor der Party, hat mir der liebe Herr Kurt Kama Kuch einen Kuch(en)tipp gegeben. Und der war wirklich OHO !!! Nämlich im OHO. ?!?! Ja genau.

Also das is quasi eine Bar, direkt bei der Veranstaltungslocation. Die Hausbar also. Kennt man ja von diversen Kleinkunstbühnen, die Bar mit dem obligatorischen Toast, Gulasch oder Schinkenfleckerl im Tagesmenü. Zwei der mitgereisten 5 Herren meiner Reisegruppe waren schon früher da und wollten sich auch schon fast ein Chili con Carne bestellen. So nah an der ungarischen Grenze haben die sich wohl schon ein bisserl Feuer erwartet…  Zum Glück hab ich die noch rechtzeitig davon abhalten können. Weil der Herr Kurt hat gemeint, die ham bei der Kamaparty keine klassische Karte, da kocht der Koch was spezielles für die Reisegruppe Kristek auf. (Den Satz hätte ich jetzt bitte gerne laut von einem Tiroler vorgelesen… bei soviel K´s, da kannst dir nachher das Gsicht abwischen…)

Also die „Bar“ schaut wirklich aus wie eine Bar. Sehr einladend, sehr gemütlich. Weder bemüht auf supersonicstylischschick, noch auf Understatement, sondern einfach lässig. Da bleibst gern sitzen. Da trinkst auch gern was. Das Team inkl. Koch sehr natürliche und sympathische Burschen. Auch sehr zuvorkommend, ich krieg sogar eine Weinkiste zum Hochlagern vom operierten Knie…

Gut, wir stellen uns auf eine ordentliche Grundlagenmahlzeit vor der Kamaparty ein. Aber als der erste Gang serviert wird, fliegen uns mal original die Gucker raus, besser gesagt die Handies. Denn alle zücken hysterisch das Telefon und fotografieren, posten, whats appen wie narrisch…  ätschibätschi-Nachrichten werden an die Daheimgebliebenen verschickt.

oho

Ich zähl jetzt einfach mal zum Nachlesen und auf der Zunge zergehn lassen die Gänge auf, die wir serviert bekommen haben:

* roh marinierte Lachsforelle mit Basilikum und Mango

* gedünstete Miesmuscheln mit Jungzwiebel und Paradeissud

* Safran-Fenchelrisotto mit Riesengarnelen

* Beiried im Ganzen mit Erdäpfelpüree und süß-sauren roten Rüben

Die Speisen wurden in so pastell-farbenen Oma-Reindln serviert und mitten am Tisch platziert, so dass jeder nehmen konnte wie und was und wieviel er wollte. Jeder einzelne Gang war absolut sensationell!! Ich sag nur liebe Wiener, vergesst den angesagten Asiaten in der Praterstraße (is eh viel zu eng zum Sitzen dort) und fahrts nach Oberwart ins S´OHO. So heißt das Lokal nämlich. Besser gesagt die Essbar. Das is nämlich die neu erfundene Lokalkategorie von dem Lokal: eine Essbar. Laut Eigendefinition: „Hochwertige Küche  – in der Ungezwungenheit einer Bar, bis spät in die Nacht! Gäste zu bewirten – in enspannter aber gemütlicher Barathmosphäre„. Ich würde sagen, das trifft es voll auf den Punkt!

Beim netten Plausch mit Georg Gossi, dem Chef, Chefkoch und Erfinder der „Essbar“ stellt sich heraus, dass er beim berühmten Restaurant Taubenkobel gelernt hat. Das erwähnt er in einem unbedeutenden Nebensatz. Sehr bescheiden. Sehr sympathisch!

Ich  komme ja in meinem Beruf bei diversen Mystery Test Projekten viel herum und hab schon viel gesehen und gegessen. Da bin ich natürlich kein Gourmet Tester (da fehlt mir auch die Kompetenz…) sondern beurteile unter dem Aspekt der Servicequalität aus dem Gesichtspunkt eines „normalen“ Kunden. In diesem Fall würde mir das Urteil leicht fallen: 100% in allen Kategorien. Und daneben bleibt noch zu erwähnen, dass es das beste Essen seit langem war!

Also liebe Leute, liebe Wiener, liebe Burgenländer, liebe Steirer, liebe Bobos, liebe Alle: die Zusammenfassung von Susi lautet: das S´OHO ist wirklich eine Reise wert! https://www.facebook.com/SOHOimOHO

PS: Die nächste Kamaparty warad übrigens am Ostersonntag, den 20. April !