Kleinstadt Drama

Bin grad auf Sommerfrische in der Heimat. Hartberg. Während der Rest der Familie bei gefühlten 40 Grad heut klarerweise im Schwimmbad is, renn ich deppat mit verdeckter Schulter umadum und schau dass mein Hausfrauentatoo keine Sonne abkriegt.

Nachdem ich die Reste vom gestrigen Essen an die Hendl vom Opa verfüttert hab (wo es dann in Eiform wieder zurück kommt?) wollt ich in der historisch sehr schönen Altstadt von Hartberg bummeln gehn und in der „Sonne“, dem Cafe am Hauptplatz, einen Cafe trinken. Schad nur, dass jedes zweite Geschäftslokal dort leer steht. Weil zuerst hams damals die Kreisverkehre baut und dann die Einkaufszentren am Stadtrand. Dann hams die Innenstadt verkehrsberuhigt und dann is dort sicherheitshalber alles gleich eingeschlafen. Die Steirer sind ja ein findiges Volk, also hams als Stadt-Slogan „citta slow“ ausgerufen. Do hams wohl recht…

Gestern wollt ma mit den Kindern Eis essen gehn. Der Eissalon mit dem prämierten Eis liegt ganz romantisch direkt am Kreisverkehr mit Blick aufs schöne Einkaufszentrum!! Unweit davon ist das Drive In Bordell. Ein Urlaubsparadies für die ganze Familie…

In der wirklich schönen Innenstadt sperrt dafür ein Geschäft nach dem andren zu, weil die Frequenz zu gering wird. Hartberg is da ja nicht allein mit dem Trend. Kapfenberg, Oberwart, da könntest jetzt noch viel aufzählen… leider schauts in Wien in vielen Strassen auch so aus.

Gibts da keine gscheiten alternativen Konzepte? Was is mit lokalen Spezialitätenshops? Delikatessen, Bauernprodukte oder Dienstleistungen? Der Dr. Knabl hat jetzt eine Ordi im nahe gelegenen Wolfau errichtet. Wolfau!?!? Das nenn ich mal innovative Dorfentwicklung. Das Südburgenland darf „gespannt“ sein….

In diesem Sinne fahr ich jetzt Geburtstagsfamilien Essen, ins S’OHO nach Oberwart, super Konzept und großartiges Essen. Juhuiii!