Warum ich den Tatort boykottiere und sich niemand für den Feminismus interessiert. Oder nicht?

Zu mir sagen´s manchmal ich wär ein bisserl „deutsch“: Weil ich komm gern direkt zur Sache ohne viel Laber Rhabarber. (Bevor da jetzt schmutzige Gedanken am Tag des Herrn aufkommen: ich mein das rein Arbeitstechnisch!!!!)

Heut bin ich nicht deutsch. Weil heut schau ich ausnahmsweise nicht meinen heißgeliebten Tatort. Weil gestern hat er mich ein bissi geärgert, der Herr Ösi-Kommisar. Weil da sagt er im Interview mit der Quoten-Vera, dass er selber gar nicht soviel die andren Tatorte schauen würde, weil er generell wenig zum Fernsehen kommt, mehr die Gespräche… und das Lesen….

Schon klar. Nur unsereins sitzt im feinen Joggingzwirn vorm Fernsehkastl … Während der, der im Fernseher drinnen rumhupft und damit sein Geld verdient, dass dann privat lieber meidet. Wann is es eigentlich so aso geworden, zu sagen, dass man gern fernschaut? Ich schau gern fern!!  Am letzten Mutter(frei)tag zum Beispiel, feinstes Fernseh-Schlafi während Andi und Alex ein Brathenderl mariniert haben. Da soll einer sagen Fernsehen macht dumm. Ich weiß jetzt wie Brathenderl geht!

Wär ich die Werbeleitung vom Tatort, hätt ich ihm gesagt: „Moritz, du muss schon ein bisserl Publikumsnähe zeigen. Du musst sagen: „Fernsehen ist wunderbar, ich verpass keiiiiiinen Tatort. Jeden Sonntag 20.15. Mund zu. Schlüssel weg.“ Aber gut. Er heißt in Echt nicht Moritz und mich geht die Werbung und PR vom Tatort nix an. Wobei dass es nicht die suprigste PR aller Zeiten ist, in Zeiten wie diesen, sich mitten in der Fernsehendung eine Tschick anzuzünden. Da brauchts kein Spezialist sein. Das hätt ich dem Kommissar auch so sagen können.

Sorry, das war jetzt doch Laber Rhabarber, weil eigentlich wollte ich ja ganz was anderes erzählen. Ich war heute um 11 Uhr bei der großartigen Lesung von der Frau Angelika Hager, aus ihrem neuen Buch „Schneewittchen Fieber“. Untertitel des Buches: „Warum der Feminismus auf die Schnauze gefallen ist und uns das Retro-Weibchen beschert hat“.

Ganz kurzfristig hab ich gestern 2 Karten online dafür bestellt, in der Gewissheit dass sich da bestimmt jemand finden wird, der sich das mit mir anhören möchte. So kann man sich täuschen!

Ich hab die zweite Karte dann sogar gratis auf Facebook angeboten…  Weil die Reaktionen eher überschaubar waren, hab ich die zweite Karte dann heute einer wildfremden Frau geschenkt, die sich hinter mir in der Schlange an der Theater Kassa angestellt hat. Das war eine Freude. Für uns beide. Kurz bevors dann ans Eingemachte ging, mit der Feminismus Geschichte, haben wir noch ein paar Strick Geschichten ausgetauscht. Und nach der Vorstellung hat sie mir ein Glaserl Sekt spendiert und erzählt dass ihre Freude doppelt groß ist, weil es ihr Geburtstag heute sei….

Die Schneewittchen Fieber Lesung selber war so super, aber das is eine andere Geschichte, die erzähl ich morgen…

PS:

Wer schon mal ins Thema reinhören mag, hier gäbs das zum Nachhören von der letzten Ö3 – Frühstück bei mir Sendung vom 5. Oktober 2014: http://static.orf.at/podcast/oe3/oe3_fruehstueck.xml

PPS:

Der einzige ehrliche Interessent für die 2. Karte war der beste Gatte. Für eine Feminismus Geschichte! Leider hat er nicht können, weil er der Babysitter war. Aber eines sei ihm auf diesem Weg gesagt: du bist eine sehr coole Socke 🙂