Jetzt is sie wieder da. Die Saison wo alles zsam kommt. Weltspartag, Allerheiligen, Halloween. Am liebsten mag ich die Aufbudler: „dieses Halloween, dieses amerikanische Zeug! Wo bleiben unsere Bräuche!“. Fix wie das Amen im Gebet kommt der Spruch jedes Jahr und eröffnet somit die Aufbudelsaison. In Kürze geht’s dann weiter mit dem völlig entrüsteten Aufschrei: „was?? Jetzt schoooo Weihnachtszeug im Geschäft???“ Und wehe es spielt dann auch noch zu früh „Last Christmas“ auf Ö3!
Dass sich auch gleich 3 Sachen an einem Tag zsam-drängeln müssen… Früher war ich schon den ganzen Oktober aufgeregt, was der Weltspartag wohl diesmal für ein tolles Geschenk für mich bringen wird. Einmal in der Volksschule waren es Tischtennisschläger. Und für die Oma ein Salz/Pfeffer-Streuer. Großes Raunen ging da schon durch die Klasse, wenn die Ersten mit der leeren Sparsau und der vollen Schultasche zurückgekommen sind. Ein Softball-Tennis-Set war auch einmal dabei. Hui!
Am Tag nach dem Schulsparen war dann Allerheiligen. Großer Friedhofsaufmarsch. Die erste Gelegenheit den neuen „Staubmantel“ oder andere Highlights aus der Herbstgarderobe publikumswirksam zu präsentieren….
Heute sind da die Übergänge fließender. Während auf der Wiener Wiesn noch die letzten Patienten auf den Tischen tanzen und der Tischnachbarin ins Dekolleté schauen, greifen oder ggf. auch speiben, da wird andernorts schon an der Halloween Deko gebastelt. Das Grauen kehrt zurück.
Bei uns in der Straße war heut früh auch schon die Halloween Deko auf den Autos. Hinter jeder Windschutzscheibe waren große rosa Flyer. Das „rosa“ hat natürlich die Aufmerksamkeit des Kindes am Weg in den Kindergarten gleich auf sich gezogen. Sogar die „ich mag keine Jacke anziehen“-Diskussion is dabei in den Hintergrund gerückt. „Schau Mama, die Frau am Auto hat auch keine Jacke an, die hat nur ein Dirndl an! Sogar ohne Bluse!!!“
„Ja Kind, die wird sich auch sicher verkühlen“, antwortet die Mutter, und „nein, das nehmen wir auch nicht als Bastelpapier in den Kindergarten mit“. Ein Flyer mit einer Nackerten im Oben-ohne-Dirndl von der Schönbrunner Schlossbar is jetzt vielleicht nicht unbedingt dafür geeignet Laternen für das Martinsfest im katholischen Kindergarten zu basteln…
Ein paar Wiesen-Veteranen hab ich dann beim Weltspartag in der Regionalbank meines Vertrauens getroffen. Bis ich draufgekommen sind, dass das die Angestellten waren, die heut allesamt im Dirndl auftreten haben dürfen. Ich wäre jetzt auch nicht überrascht gewesen, hätte man mir ein Stamperl Schnaps angeboten – aber meine Spareinlage hat nur zum Sumsi Sackerl gereicht…
Den Preis für das beste Gruselkostüm vergebe ich allerdings heute an die „Leopoldauer Alm“. Das is quasi das kulinarische Pendant zur Schönbrunner Schloßbar und eine bekannte Institution in Wien. „Die Mistgabel des Schreckens“ (= allerlei gebackenes und gegrilltes aufgespießt und auf einer Mistgabel serviert) ist nur eines der Highlights auf der Speisekarte. Oder der „Almjoschi-Burger“. Weil ich im Auftrag der besten Schwiegermutter unterwegs war, um für uns zwei Mädchen was köstliches zu holen, ist die Wahl dann auf die „XXL Spare Ribs – für richtige Stallknechte“ gefallen. Der Name ist Programm. Weil die SpareRibs liegen mir sicher noch im Magen, wenn das Jesukind im Stall von Bethlehem auftaucht…
Aber nicht dass du glaubst, das war schon mein persönliches Halloween Highlight für 2014. Nein! Der echte Grusel kam erst beim Merkur als das Einkaufswagerl genauso voll wie meine Blase war und die Kassa Schlange dort aufgehört hat, wo der Merkur eigentlich anfangt. Beim Eingang! Weil dort hat das wahre Event stattgefunden: Shoppingnight bis 21 Uhr mit -15% auf alles. XXXL Welt-SPAR-Tag sozusagen… nur halt beim Merkur.
Schön wenn man das alles miterleben darf….