wie in 5 Minuten alles aus den Fugen geraten kann…

Fugen is eh ein gutes Stichwort für den Anfang. Vor 1 Stunde steht Super-Nanny Susi noch stolz in ihrem Badezimmer. Die Fugen – und jetzt kommt das Stichwort aus der Überschrift zum Einsatz – immer noch leicht vom Brand vor ein paar Wochen gezeichnet, die potscherte Gschicht mit dem Heizstrahler,  wo zum Glück eh alles gut ausging…

Auf jeden Fall war ich deswegen stolz, weil Super-Nanny alles im Griff hatte. Das eigene Kind und zwei Gastkinder. 3-4-5 Jahre. Der geschulte Katja-Saalfrank-Klugscheißer weiß, immer alles der Reihe nach, immer alles erklären und besprechen, gut zuhören, mitarbeiten lassen. Die Kinder haben sich brav angestellt zum waschen, Zähne putzen, alles der Reihe nach, wie im Bilderbuch der wohlerzogenen Kinder. Der Gatte kommt rein und stellt fest, dass er bei einem derart reibungslosen Ablauf auch nicht unterstützend von Nöten ist und kündigt an in den Keller zu gehen. Warum auch immer.

Pass auf. Jetzt geht’s los:

Als er weg war und die Kinder grad angefangen haben noch freundschaftlich die Schlafplätze aufzuteilen, läutet es plötzlich an der Tür. Der Hawara von Wien Gas. Irgendwas mit Gas Wartung, Messung, wos was i. Wo das Gasgerät sei? Hä, das was? Wir haben klassische Rollenverteilung im Haushalt. Für alles technische ist der Mann zuständig. Bei aller Toleranz und Offenheit. Aber fürs technische sind IMMER, die sich in der Rolle des Mannes befindlichen Personen zuständig.  „Therme oder sowas“, fügt der Gasmann erklärend hinzu. Ah so. Die Person mit Menstruationshintergrund, also ich,  (copyright dieser großartigen Wortspende –> Manfred Billy Bischl) beginnt zu verstehen und geht mit dem Gasmann in die Küche nach Oben.

Im Kinderzimmer entsteht langsam eine Diskussion.

Der Gasmann dreht das Wasser auf und schraubt kopfschüttelnd an der Therme rum. „Do duat si nix“.

Im Kinderzimmer duat si inzwischen schon sehr wohl wos. Geschrei! Ich will nur kurz nachschauen runter gehen.

Der Gasmann ruft mir hinterher, ob ich auch noch ein anderes Gasgerät hätte. ?!? Ich weise ihn auf das, mir ebenso nicht so bekannte, Schaltkastl im Wohnzimmer hin. Dort wo ich immer draufdrücken muss, wenn ich warmes Wasser will. Das mit dem „Sonne- und Mondsymbol“. So hat man mir das mal erklärt.

Inzwischen laufen die Kinder zur geöffneten Wohnungstür raus am dreckigen Gang. Im Pyjama. Ich schreiend hinterher und bring sie zurück.

Der Gasmann ruft „hallooo, kennen sie kurz kumma“. Na !!!!!!!! „Ich ruaf schnell meinen Mann an, der kennt sie aus.“ (Wie oft der Gasmann wohl den Satz schon gehört hat???)

Ich such das Handy um den Gatten im Keller anzurufen. Was macht der dort eigentlich? Wo ist das deppate Handy? Unter der Coach. Sein Handy läutet. Auf der Coach!

Jetzt streitens die Kinder. Eines plärrt auch schon.

Es läutet jemand Sturm an der Tür. Waaaaas !!! Wer ???

Der Gatte steht vor der Tür. Schnaufend mit einem Stapel Ersatzfliesen in der Hand. „Hüv ma, nimm“ ruft er und druckt mir einen Stapel Fliesen in die Hand !

Ich überleg kurz mir eine anzurauchen. Ob der unsicheren Gaslage entscheide ich mich dagegen.

So liebe Super-Nanny Katja Saalfrank. Wollen wir die Situation nochmal in der Video Analyse durchgehen?

30 Minuten und ein paar Folgen von der Drache-Kokosnuss-CD später, waren alle Kinder friedlich eingeschlafen…