Warum ich für ein Überholverbot im Prater gewesen wäre…

Sportlich gesehen, war das Laufen eigentlich das einzige was ich annähernd kontinuierlich und über einen längeren Zeitraum immer wieder gemacht habe. Wobei der längere Zeitraum ein dehnbarer Begriff ist. Aber ich hatte ein Spitzen Zeit bei meinem letzten Rennen. Wachau Halbmarathon, 1:58 ! Leicht zu merken das Ergebnis: So hoch wie ich bin, so schnell war ich. Das war 2004.

Heute war es wieder soweit. Ein Wettbewerb: Frauenlauf! Gender-Technisch eher bedenklich aber wurscht. Die Denise hat mich  motiviert in ihrem Team mitzumachen. Hab mir gedacht, dass is ein guter Grund an die Erfolge der Wachau anzuknüpfen und endlich wieder ins Training einzusteigen. Eingestiegen bin ich dort wo die meisten Frauen einsteigen wenn sie was neues anfangen: im Bekleidungsfachhandel. Nachdem ich mir 2 Sport-Hosen, ein paar fesche Oberteile und eine Outdoor-Jacke gekauft habe, hab ich noch irrsinnig dringend so ein Handy-am-Arm-Band gebraucht und natürlich die Runtastic Pro App. Kopfhörer – hab ich die schon erwähnt? Mitglied im Fitneßcenter natürlich auch. Am 16. Dezember hab ich die Jahresmitgliedschaft im Fit Inn Meiselmarkt abgeschlossen. Das weiß ich deswegen so genau, weil ich an jenem 16. Dezember das letzte Mal dort trainiert hab…

Da stand ich heute also endlich wieder mal im Startblock ganz vorne. Elite Block. Der hat allerdings mit mir leider nix zu tun gehabt, der war noch von den Läuferinnen.

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Ich hingegen war in der Nordic Walking Bande. Wennst des wem erzählst, das du im Nordic Walking beim Frauenlauf startest, wirst jetzt per se nicht als die wüde-coole-Sau abgestempelt. Zugegeben mit 30 Jahren Halbmarathon. Zum 40er Nordic Walking. Ich lass mir für den 50er noch Luft nach oben – wettbewerbstechnisch.

Aber das macht mir nix, erhobenen Hauptes und fesch mit neuem Sportgwand (wirklich wie neu, war ja nur selten in Verwendung…) bin ich mit über 3.000 anderen Nordic Walkerinnen heute gestartet.

Wie die meisten Nordic Walker hab ich natürlich auch eine orthopädische Erklärung parat. Wennst da mit den anderen Damen beim Start redest: hienige Bänder, kaputte Gelenk, Sehnen, Knorpel – ois dabei. Ein orthpädischer Flashmob!

Der Flashmob hat mich dann größtenteils überholt. Um die Sache nicht unnötig zu verkomplizieren, bin ich gleich ohne Stöcke gestartet. Da bist ein leichtes Opfer für die Überhol-Willigen. Ohne Stöcke bist schutzlos quasi. Dafür hab ich gut die Hände freigehabt für etwaige Getränke zum Beispiel.

Da zum Beispiel, war ich schon höchst durstig und voller Vorfreude auf das angekündigte Erdinger.

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Und was war? Nix. Nicht mal einen Tropfen !

Schnell war ich nicht. Selbst Mütter mit umgeschnallten Kindern haben mich überholt (hoffentlich nur weibliche Kinder, Stichwort: Frauenlauf!) Eine hab ich fragen müssen, weil ich dachte zuerst warum hat die ein leeres Umhängeding mit, bis ich so ein kleines Beinchen raushängen hab sehen. Das Kind war 23 Tage (!!!!) erst alt. Als mein Kind 23 Tage alt war, hab ich es nicht mal bis zum Chinesen ins Nachbarhaus geschafft !!!

Mein Ergebnis? Dabei sein ist alles! Und seit den Makes Makes weiß man, dass es auch weiter hinten noch cool ist.

Und überhaupt der olympische Gedanke zählt bzw. übersetzt auf weibisch für den Frauenlauf heißt das:

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In diesem Sinne herzlichen Dank an Denise fürs Mitnehmen – ich bin jetzt top motiviert fürs nächste Mal.