von schwingenden Zauberstäben….

Ich habe keine Ahnung wie man ein Buch schreibt. Aber ich will es jetzt. Basta. Wenn sich das Kind erhobenen Hauptes dem Fussballtraining stellt, als einziges Mädchen und ohne bisherigen Fußball Kontakt, dann nehm ich mir da jetzt mal ein Beispiel in Sachen „kann-ich-nicht“, „kenn-ich-nicht“, „Scheiss-mir-nix“. 

Sie hat die äußerst verwunderten Blicke der anderen Fußballjungs weggelächelt, die lustigen Kommentare fröhlich ignoriert und sich tapfer auf den Ball konzentriert und darauf, bei jeglichem Ballkontakt nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Eine coole Socke. Die einzig kritische Situation, die sie kurz zum Verlassen des Spielfeldes gebracht hat, war das verrutschte Haarspangerl. 

So. Weil ich jetzt endlich und wirklich  ein Buch schreiben will, aber null Ahnung hab, wie ich das angeh, hab ich mir gedacht, ich fang mal dort an, wo am  Ende dann alles rauskommt. Nein, nicht am Klo. Im Buchgeschäft. Ich such mir sozusagen schon mal ein gemütliches Plätzchen für das zukünftige Buch. Wennst schwanger bist, fängt man ja auch gleich an das zukünftige Kinderzimmer einzurichten. (In dem sich das Kind die ersten 5 Jahre eh nie aufhalten wird…) 

Im Regal mit den „K“-Autoren find ich auch schon super Nachbarn. Kaminer – Knecht – Kristek – Kundera.  Jo, des wäre schön!!! Aber wo steht eigentlich die Kürthy? Hat die nicht von allen am meisten verkauft? Sollte das nicht ein gutes Argument sein, um mein Vorbild zu werden?

Der freundliche Verkäufer begleitet mich zum Kürthy-Regal. Kategorie „Freche Frauen“

  

Bitte wos?!?!??! Freche Frauen?! Wer denkt sich sowas aus? Da kommt der Gatte vom stressigen Manageralltag nach Hause und tätschelt sein Weiblein: „na, hast du es heute fein gehabt im Hormon-Yoga? Schau ich hab dir auch was für freche Frauen mitgebracht!“ Zwinkert mit den Augen und überreicht ein Buch mit rosa Einband mit so einem vielversprechenden Titel wie „drum küsse wer sich ewig bindet“ oder „auch Hühner träumen von der Liebe“. 

Das muss ich noch sickern lassen ob ich eine „freche Frau“ sein will. Goschert? Gerne! Aber frech?! Na wurscht. Ich wühle mich durch Bücher in rosa und weitgehend pastellfarbenen  Einbänden. Plötzlich wird es dunkel am Ende vom Wühltisch. Sehr dunkel! Shades of Grey! Noch nicht gelesen aber durchaus ehrfürchtig vor der Autorin. Das nenn ich mal Verkaufszahlen! So wie die Potterin, also wie heißt die nochmal? Die früher so arm war und jetzt nach den Zaubergeschichten so reich und schön ist, weil sie sich die besten Schönheits-Spombanadeln leisten kann. Hat die Kürthy im Übrigen auch. Sie hat gesagt, im Kindergarten glauben jetzt alle, sie sei ihr eigenes schwedisches Au-pair-Mädchen. Des gfoit ma. 

Fazit: um reich und berühmt (und später schön) zu werden, sollte ich was mit schwingenden Zauberstäben für freche Frauen schreiben… 

Auch eine Erkenntnis.