Auf Frankfurt wird gschissn Teil 2 – Schicksalsstunden.

Is euch schon mal aufgefallen, dass bei Mehrteilern die zweiten Teile immer einen sehr dramatischen Titel haben?

Zum Beispiel nach dem tralala-lustigen Teil 1 von Sissi „Mädchenjahre einer Kaiserin“ – kommt Teil 2 „Schicksalsjahre einer Kaiserin“. Oder beim Potter. Nach „der Stein der Weisen“ im Teil 1 kommt „die Kammer des Schreckens“ im zweiten Teil. Oder bei Perinne Folge 2 „der lange Weg“. Gut, die arme Perinne hat sich auch nach der 100. Folge no net von ihrem Schicksal und dem langen Weg erholt….

Egal. Eigentlich wollte ich ja meinen zweiten Teil aus Frankfurt erzählen. Schicksalsstunden trifft es da gut.

Wo war ich stehen geblieben? Ja richtig bei der Werbung. Also nach einer Stunde Post-It-Zettel beschriften und wo anpicken hatte ich keine Lust mehr. Außerdem war es schon 13 Uhr. Nur noch 1 Stunde bis zur eigentlich Messe-Mission. Nämlich: Buchpräsentation des neuen Bildbandes „30 Jahre Lindenstraße inkl. Autogrammstunde mit Mutter Beimer !!!“.

Jetzt muss man dazu sagen, dass ich wirklich auch schon seit 30 Jahren Lindenstraße schaue, von ANFANG an. Als die Taube noch mit dem Hansemann liiert war und Tanja etwas mit dem Tennislehrer Nossek hatte. Ich war dabei. Ich war auch dabei beim 10-Jahres-Gewinnspiel. Es gab ein Treffen mit den Stars der Serie zu gewinnen. Leider hab ich nicht gewonnen. Ich war auch dabei beim 20-Jahres-Gewinnspiel. Leider wieder nicht gewonnen.

Weil die Zeit langsam für alle Beteiligten eng wird, hab ich mich zum 30er Jubliäum nicht so leicht abschütteln lassen. Heisst: Flug nach Frankfurt und Frau Kristek steht schon in der ersten Reihe angestellt für die Autogrammstunde. Eine Stunde wartend, eng zusammengedrückt mit anderen Hardcore Lindenstraßen Fans. Man tauscht sich aus. („Mönsch, weisste noch…) Man versucht nur durch den Mund zu atmen.

Dann ist es soweit. Sie kommen !!!! Mutter Beimer. Tanja. Und der Erfinder der Lindenstraße. Eingequetscht von inzwischen sicher 200 Besessenen kämpfe ich mich an mein Ziel: ein gemeinsames Foto!

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Glücklich, erschöpft und mit einem 20-Kilo-Jubiläums-Bildband hab ich mich dann nach dem ersten Messetag auf den Heimweg gemacht.

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Die Werbeaktion wollte ich am zweiten Messetag fortsetzen. Dazu sollte es jedoch nie kommen….

Entweder war die Aufregung Schuld, die Mund-Atmung, die Suche nach einem Scheiß-Titel, Mutter Beimer. Frankfurt. Das Messe-Sushi. Oder ois zsam. Auf jeden Fall habe ich den folgenden Abend und die halbe Nacht auf dem Klo bzw. über einer Plastik-Box verbracht. Mein ganzes Teenager Rausch-Leben zusammen hab ich nicht soviel gespieben wie in dieser Nacht. Um Mitternacht hab ich den Notarzt gerufen. Zum Glück hab ich bei einem Freund in Frankfurt gewohnt, dem ich die Bude vollkotzen durfte und der dann auch noch in die Nachtapotheke gefahren ist. Ja, solche Gäste wünscht man sich.

Nach 24 Stunden bin ich wieder auferstanden von den Halbtoten und heimgeflogen in den Himmel  nach Österreich.

Jetzt frage ich mich: vielleicht war das ein Zeichen?? Ein literarisches. Wo der Trend hingeht? Ich hab es nur noch nicht deuten können. Vielleicht hat ja jemand eine Idee!?!?!