Wie die Portugiesen im Bett sind. 

Mitten in Lissabon beim Public Viewing. Also alle viewen, ich seh nix. Egal. Also schau ich mir die Portugiesen an. Ich hab mir die viel südländischer und aufgeregter vorgestellt. So Italo-Hysterisch. 
Selbst als der arme Ronaldo am Spielfeld zusammenbricht geht nur ein sanftes Raunen durch die Menge. Seltsam. Keiner zuckt aus und schimpft den Schiri oder den Franzosen mit sauordinären Schimpfwörtern. 
Kennt sich wer aus mit den Portugiesen? Ich frage Google: „wie sind Portugiesen so?“ Erster Treffer ergibt „so sind Portugiesen im Bett“. 
Ein weiteres Suchergebnis sagt, dass den Portugiesen dass nicht so wichtig ist, was sie sind. Also da heißt keiner Müller, Schuster oder Bäcker. Dafür „Heiliger Geist“. Auch super.. Wenn zB die Tschantall Müller in Portugal einheiratet und dann Chantal Heiliger Geist heißt…. 
Die Portugiesen hängen eher mehr so in der Sehnsucht und im Fado. Eigentlich eh wie die Wiener. Nur die hängen im Viertelglasl mit den Schrammeln. Aber diese passive Verzweiflung in Moll-Dur ist bei beiden spürbar. 
Na gut. Ende der Abhandlung. Mia gehen essen. Das Spiel ist wie die Menschen: unaufgeregt aber sympathisch – so wie meine Lieblingswiener 🙂