Sing mit mir ein kleines Lied zum ersten Schultag….

Während heute alle ganz aufgeregt mit ihren XXL Tüten das erste Mal in die Schule gingen, ging ich (schon weniger aufgeregt) zum X-ten mal zur Krönung.

Inzwischen hab ich sicher schon mehr Kronen als die englische Königin. (Das Operballkrönchen, dass mir die großartige Lotte Tobisch 1993 als Trost für meine Nicht-Teilnahme am Opernball geschenkt hat, nicht mitgerechnet)

Also während ich da so lieg und der Zeremonienmeister seines Amtes waltet (Bohren, bohren, schleifen, saugen) hab ich Zeit zum Nachdenken. Wie war mein erster Schultag?

Nix.

Keine Ahnung mehr.

Schultüte?

Na, das gab es fix noch nicht. 1980 in der Oststeiermark gab es noch keine Schultüten. Das war sicher so ein „amerikanisches Klump!“, braucht kein Mensch, unterstützt nicht bei der Feldarbeit! Zuerst kommt die Schultüte, dann Halloween und dann hamma den Salat. Untergang der oststeirischen Hochkultur und keiner tanzt mehr um den Maibaum!

Das einzige was sich brennend eingeschnitten hat in mein Hirn war meine cremeweisse Schultasche und deren Geruch beim Öffnen. Nach irgendwas, was schon länger hätte raus müssen.

Und das ich 1982 ein ganzes Schuljahr lang die Lehrerin mit meiner Darbietung von Nicoles Eurovisionshit „ein bisschen Frieden“ in den Wahnsinn getrieben habe. Same procedere day. Wie am königlichen Hof. Nur das mein königlicher Hof ein Bauernhof war.

Also die Klassentür ging auf. Die Lehrerin betritt motiviert das Klasse. 12 freche Fratzen warten auf den Unterrichtsbeginn. Nur eine steht kerzengerade vorne an der Tafel und legt los:

„Wie eine Blume am Winter beginnt
So wie ein Feuer im eisigen Wind,
Wie eine Puppe, die keiner mehr mag,
Fühl ich mich am manchem Tag….“

J e d e n Tag ! Jetzt sag mal einer 7jährigen, die gerade laut und falsch singt, von einer Puppe, die keiner mehr mag, dass sie bitte nicht jeden Tag dieses ….lied singen soll !!! Ha! Da war pädagogisches Fingerspitzengefühl gefragt!

„Ich weiß, meine Lieder, die ändern nich‘ viel.
Ich bin nur ein Mädchen, das sagt, was es fühlt.
Allein bin ich hilflos, ein Vogel im Wind,
Der spürt, dass der Storm beginnt.“

Aaaaahhhh!!

Und das Finale dann, ganz langgezogen mit der ganz hohen Kreissägen Stimmlage:

„Siiiiiiiiiiin mit mir ein klaaaaaaines Lied,

daaaaaas die Wäääääält in Friiiiiiiiieden lebt.“

Der Ruf blieb unterhört. Und ich unentdeckt.

In diesem Sinne, ich wünsche euch allen einen wunderwunderwunderbaren Schulstart !!!!!!