Der Schnitzl Index auf Koh Samui

Gestern sind wir ein kleines bisserl vom Weg abgekommen auf der Donauinsel, bei der Steinspornbrücke (bitte kurze innehalten und 5x hintereinander das Wort ganz schnell sagen: Steinspornbrücke – Steinspornbrücke – Steinspronbücke – Steinspro…  wurscht)

Also einmal kurz am Radweg verfahren und schwupp schon waren wir drinnen inmitten der Nackerten in der Wiener Lobau. Radweg zur schönen Aussicht quasi. Mehr oder weniger. Eher weniger. Am Abend waren dann trotzdem alle gemeinsam traurig. Die Nackerbazis und die Angezogenen, nämlich dass das der letzte Badetag in der Saison 2016 war.

Also war am Abend dringende Urlaubsbesprechung angesagt. Tatort – Bügeln – Urlaubsplanung. Ein Haushaltsklassiker sozusagen. Jetzt ist unser perfider Plan, dann wohin zu fahren, wenn es bei uns möglichst schiach und kalt und grauslich ist. Wenn kein Schrebergartenwettbewerb in Sicht ist. Jänner! Furchtbarer Monat! Die Feiertage sind vorbei, das Gwand passt nimma und die Neujahrsvorsätze (der Anderen) nehmen einem die letzten Freuden des Lebens (Stichwort: Essen, Alkohol, Nikotin). „Wie wärs mit Thailand?“, schlage ich dem Gatten vor. Professor Börne röchelt grad im Münsteraner Tatort weil er mit einem Tollwut Virus infiziert wurde. Der Gatte röchelt innerlich gleich mit bei meinem Reise Vorschlag. Ich seh´s im an. Jetzt muss man dazu sagen, der Gatte ist sehr reisefreudig und erfahren. Während ich in den 80ern noch am Bauernhof Ausflüge zwischen Hühnerstall und Schweinekühlhaus unternommen habe, ist die Herkunftsfamilie vom Gatten schon mondän auf Urlaub gefahren.

Einmal im Jahr hat man den Gemeindebau verlassen und ist gereist. Mehr Personen als erlaubt hinein in den Ford Taunus. Türen zu. Tschick an. Und los gings. Von der Großfeldsiedlung nach Calella. Das liegt in Spanien und bedingte somit auch gleich eine Pyrenäen Überfahrt. Dort blieb man dann gleich 3-4 Wochen und sofern irgendwer die kaputte Lichtmaschine repariert hat, ist man auf dem gleichen Weg wieder zurück gefahren. Manchmal sogar mit Übergepäck. Aus einem rumänischen Strandurlaub zum Beispiel haben sie meine damals 15jährige deutsche Lieblings-Schwägerin mitgebracht. Also schon freiwillig. Weil sie so verliebt war in den Schwager. Da hat sie gleich ihr deutsches Heimatland verlassen und sich der Sippe angeschlossen.

Also man sieht: der Gatte ist durchaus Abenteuer erprobt. Aber das Wort Thailand macht ihn leicht nervös. Das ging jetzt zu schnell. Das hätte ich langsamer einleiten müssen. „Weißt du wie lange man da fliegt? Mit Kind?“, fragt er.

Eh kloar, Mitten hinein in die Mutter Schwachstelle!  Ich warte nur darauf, dass mir gleich auch noch der Tatort in den Rücken fällt und das Tollwut Argument kommt. Ich entgegne, dass aber alle sagen, dass man dafür irrsinnig günstig und schön wohnen und essen kann. Essen zieht immer als Argument. Fernab von allen hysterischen Jänner-Diät-Anfängern werden wir uns in Thailand die Wampe vollstopfen. Herrlich.

Dann wird er immer ruhiger. Wischi waschi am Tablett. Stirnrunzeln. Wischi waschi. Stirnrunzeln. Und dann hat er was gefunden, was die Stirn freudig glättet:  „Also laut internationalem Big Mac Index kostet ein Gordon Bleu im Super-Ressort in Koh Samui nur 7 Euro 50“, ruft er begeistert.

What the fuck auch ein internationaler Big Mac Index ist und who the fuck in Koh Samui ein Gordon Bleu essen will?!?!?!  Mir is alles recht, solang ich den Gemeindebau auf meiner Seite hab. Ende gut – alles gut. Der Börne hat überlebt und ich darf bitten, falls jemand Thailand Reisetipps hat: herbei !