Fortsetzung zur Story von vorgestern.
Also die Lesung des erfolgreichsten, zeitgenössischen, österreichischen Autors, Marc Elsberg, war für 20:30 Uhr in der Bibliothek vom Hotel Hochschober angesetzt. Einer der schönsten Räume für Bücherfreunde! Wunderschöne sonnengelbe Lesestühle, gemütliche beige Chaiselounges, ein dicker, heller, weicher Teppich. Ein Traum! Nur eben subopti geeignet, wenn noch nicht 100% feststeht, ob das Germknödel an seinem Bestimmungsort verweilen möchte…
Also war das Abendessen die letzte Chance das System wieder herzustellen mit einer Kanne Fencheltee und etwas Gemüse vom Buffet: Zucchini, Melanzani, Champignons.
Und siehe da, es hat geklappt, pünktlich um 20:29 habe ich einen, sicherheitshalber weiter hinterlegenden, Platz eingenommen und hochgespannt gelauscht.
Die Lesung war sensationell! Ich geh ja oft auf Lesungen und leicht ist das Gschäft nicht. Da sitzt Einer vorne und liest Erwachsenen Menschen, die eh selber lesen könnten, was vor. Autoren sind ja Autoren weil sie gut schreiben können und sonst würden sie ja Leser heißen. Also nur runterlesen ist bei einem Roman echt schwer, weil der Zuhörer muss da irre schnell reingebeamt werden in den Stoff, weil so lang hört der gar nicht zu. Da is er schon wieder durschtig oder denkt ob die Sitznachbarin auch Single ist, oder sowas. Dann tratscht vielleicht noch wer in den letzten Reihen. Einmal hab ich bei einer Lesung der großartigen Lotte Tobisch im Thalia eine Dame gebeten, ob sie nicht draußen weiter flüstern möge, das wäre ja sauunhöflich der Grande Dame und dem Publikum gegenüber. Später hat sich herausgestellt, dass es die Assistentin der Hauptdarstellerin war… da war dann auch keine Freundschaftsanfrage von ihr mehr zu erwarten…
So war das bei dieser Lesung vom erfolgreichsten, zeitgenössischen, österreichischen Autor nicht. Marc Elsberg hat kurze Episoden aus dem Buch „HELIX – sie werden uns ersetzen“ vorgelesen und dazwischen immer wieder sehr spannende Hintergrundinfos gegeben. Das Buch ist ein Thriller rund um das Thema Genmanipulationen. Einige gruselige Details sind auch schon Wirklichkeit geworden, wie zB genmanipulierte Champignons, die nicht mehr braun werden. Und da hab ich dann gleich dran denken müssen, wie sich das vielleicht auch genmanipulierte Buffet-Schwammerl in meinem Bauch grad an das lädierte Germknödel kuschelt…
Aber zum Glück ist nix passiert. Also fast nix.
Weil am Ende gab es dann noch eine Fragerunde. Das ist der Moment, wo man dann im Publikum sitzt und sich fragt ob man soll oder nicht, ob die Frage vielleicht blöd ist oder man sich verhaspelt. Ob man es dann lieber lassen soll??? Aber weil es so eine Chance nicht oft im Leben gibt und ich eines wirklich aus tiefstem Herzen bin: neugierig, habe ich allen Mut zusammengenommen und gefragt:
„Herr Elsberg, ich hätte eine Frage zu Ihrem Bestseller ‚Burn Out’…..“
Und in der Sekunde schießt es mir ein. Was habe ich gesagt? Hab ich jetzt tatsächlich Burn Out gesagt? Ich fühle etwas in mir aufsteigen, Hitze, starke Hitze, bitte nicht das Germknödel!
Marc Elsberg kommt mir unterstützend zu Hilfe. „BLACK Out, heißt das Buch“, sagt er sehr freundlich.
Ich möchte jetzt gerne auf dem dicken, hellen, Teppich rückwärts zum Ausgang robben. Gibt es eine größere Blamage als den Titel des Buches falsch zu sagen?!??
Er hat es mir zum Glück nicht übel genommen, sondern wirklich sympathisch alle Fragen beantwortet.
So ich muss jetzt aber weiterlesen.
PS: Als Dankeschön, dass ihr auch immer meine Beiträge verfolgt, verlose ich je einmal das Buch „Black out“ und einmal „Helix“. Wer mitmachen möchte, hinterlässt einfach ein Kommentar oder schreibt mir.