Tatort Reichsbrücke 

Mitten auf der Reichsbrücke kommt es zu einer beinahe Kollision zwischen einer Hundefussgängerin und einem Yoga-Radfahrer. Auf der Linie die den Rad- vom Fußgängerweg trennt kommen sich deren Beine gefährlich nahe. (Daher „beinahe“ Kollision – Achtung der muss sickern)

Auf jeden Fall zuckt die Hundefrau ur aus: „Heast Oidaaaa!!!“ 

Der Yoga-Radfahrer bremst sich ein und bleibt stehen. Offen für einen konstruktiven Diskurs. Seine langen Dreadlocks hängen fast hinten bis zur Yoga Matte runter. Die violette Leinen Pumphose erinnert an Aladin nach der Retreat-Erleuchtung. 

„Oida, schau wo du hinfoarst, Deppata!“, wiederholt die Frau. 

„Bist unrund?“, fragt der Yoga Aladin.Keine Reaktion.

„Bist unrund?“, wiederholt er sein Mantra.

Von der Gegenseite ist nur ein leises „Voitrottel“ zu hören. 

„Bist net in der Mitte?“, fragt er weiter.

Zumindest was die Reichsbrücke betrifft, wäre die Frage mit einem klaren JA zu beantworten. Aber da misch ich mich jetzt lieber mal nicht hinein. So wie letzte Woche im Buchgeschäft.

Außerdem würde mir jetzt nur eine sehr unpassende Buchempfehlung einfallend: „Nach der Erleuchtung ist Kartoffel schälen und Wäsche waschen.“ wäre der Buchtitel. 

Aber ich denke das kommt jetzt nicht so gut an wie gestern. Also verzupfe ich mich mit einem leisen „ohm, Oida!“ vom Tatort.