Die ganze Zeit überleg ich schon an wen mich Shiran, unser Guide, erinnert. Und gestern ist es mir eingefallen. Zwischen zwei Überholmanövern auf der Hochlandstrasse, als ich kurz die sicherheitshalber geschlossenen Augen wieder aufgemacht habe. Wie er da so vorn am Steuer von unserem Kleinbus gesessen ist und fröhlich ortsansässige Radiomusik mitgesungen hat, da war es mir schlagartig klar: Andi Borg! Nur halt etwas dunkler. Die Sri Lanka Version von Andi Borg.
Ich hab gleich einen seiner größten Hits „die Fischer von San Juan“ im Ohr gehabt, immer wenn wir bei einem Wasser (Fluss, Stausee, Wasserfall) vorbeigekommen sind.
Später haben wir die höchste und kälteste Stadt der Insel auf 1900 Metern erreicht. Ein beliebter Sommerfrische Ort. Das war der Zeitpunkt, wo die extra angeschafften Multifunktionsjacken endlich ihrer Bestimmung zugeführt werden konnten. Eigentlich eh nicht notwendig, weil es immer noch warm genug für kurze Leiberl war.
Für uns. Für die tropenverwöhnten Einheimischen war es dort oben tiefster arktischer Winter. Kaum jemand war ohne Haube und zusätzliche Ohrenschützer zu sehen. An jeder Straßenecke wurden dicke, wollene Sturmhauben verkauft. Offenbar hält sich die Kälte hier nur um den Kopf herum auf, weil zur Haube werden normale Schlapfen und kurze Shirts getragen. Vielleicht ist das abgeleitet von der Insel selber, weiter Unten ist es warm, Oben im Hochland kühl …
Kaum hatten wir unser Auto verlassen, hat auch Shiran eine Haube aus dem Handschuhfach gezaubert. So spazierten wir dann bei angenehmen 20 Grad durch die Stadt: Vorne weg Shiran mit der Mütze und hinten wir mit den bunten Mehrschicht Jacken. Und dazu mein Ohrwurm: „das Boooot mit den beiden Fischern von San Juan. Das fährt zu der schönen Insel und kommt nie an….“