Was heisst Wombada?

Die Gatten Familie ist wahrlich nicht sehr sportlich, aber bei einer Aktivität sind sie alle dabei. Ich denke das ist überhaupt die einzige Sportart, die überhaupt aktiv betrieben wird: Aquagym!!! Kaum ist irgendwo irgendjemand von uns unterwegs. Beim Aquagym sind alle dabei! Meistens springt unsere deutsche Schwägerin als erstes aus dem Bett, oft schon um 7 Uhr früh, wenn irgendwo Aquagym am Plan steht.
Hat auch den Vorteil, dass wir immer die ersten beim Liegen reservieren sind!

Daher war der Gatte natürlich auch top motiviert, als er heute um 11 Uhr Aquagym am Plan entdeckt hat. Schnell noch das Frühstück rein, zacki zacki und ab in den Pool. Um das Risiko einer Unterzuckerung beim Sport zu minimieren, hab ich sicherheitshalber eine Extra Portion Waffel mit Schlagobers gegessen.

Der Pool dann das Metier vom Gatten. Natürlich kenne er das schon alles was nun käme, er sei ja schliesslich mehrfach Reha erprobt. Ergo: Wasser Theraphie Spezialist. Wenn nicht sogar selbst schon Wasser Therapheut. Alle Urlaubsgäste hatten im Pool Aufstellung genommen. Ganz rechts aussen ein paar Dauerurlauber, der Hautfarbe nach zu urteilen. Etwas fülliger aber trotzdem noch sehr aktiv. Respekt!

Der Gatte schon nervös, wann es denn losgehe, es sei schon 2 Minuten nach 11 Uhr. Er wird auch immer deutscher, kommt mir vor. Hätte ich noch locker aufs Klo gehen können, aber bitte. Dann der – für ihn – erlösende Pfiff! Eine durchtrainierte junge Mauritanierin beginnt mit den Komandos vom Beckenrand aus. 3 Längen hin und retour laufen. Alle sprinten los, die Dauercamper, die anderen Gäste und vorne weg der Gatte! Als Erster.
Gemma, gemma feuert er mich an als er von seiner ersten Runde retour kommt. Ich dachte das Kommando mit dem Laufen war mehr so symbolisch, daher bin ich gleich dort im Schatten geblieben und paar Mal rauf und runter gehüpft. So wie man eben hüpft, wenn man aufs Klo muss.
Als er zur zweiten Runde losrennt, höre ich nur irgendwas mit „jaja, wie in der Rehhaaaaa. Ich kenne das schon!“

Pfiff! Weiter geht’s mit Hampelmännern.
Hampelmänner eher subopti wenn das Oberteil nicht ganz so sitzt wie es sollte. Also lieber mal nachjustieren und fester stellen. „Du muast scho mit tuan! Des is ka Fashion Show“, höre ich sein Kommando von rechts. Sein Kopf ist schon ganz rot.
Inzwischen baut der Hotelfotograf sein Superobjektiv auf und richtet es auf die Dauercamper.
„Die Wombaden fotografiert er. Aha!“, höre ich es leicht beleidigt von rechts.
„Mama, was heisst Wombada“, kommt jetzt von links.
„Nix Schatz. Das ist der Cocktail des Tages!!“, sag ich und werfe dem Gatten massregelnde Blicke zu.

Pfiff! Es geht weiter mit Füsse heben. Knie nach oben. „Higher, higher“, ruft die Trainerin. Der Gatte nickt zustimmend. „Good. Wie in der Reha!“
„Knie zur Brust!!“, übersetzt er freundlicherweise für mich. Ich beobachte die Dauercamper. Da läuft das teilweise umgekehrt. Stichwort: Brust bis zum Knie.

Pfiff! Alle auf den Beckenrand setzen. Natürlich bin ich wieder der hellste Stern am Beckenrand. Weiss wie das Handtuch. Bauchübungen. Hände hinter den Kopf, Beine nach oben. Ich muss immer noch aufs Klo. Dringend.
„Une, deux, trois“, zählt der Gatte motiviert mit der Trainerin mit. Seit wann kann er französisch????
Ich kann auf jeden Fall gar nix mehr. Jede Klappbewegung drückt mir auf die Blase und Pool ist nur eine Option bis max. 5 Jahre…

Wie die anderen dehnen und ich zum Klo laufe, höre ich noch: „Papa, gibt es den Wombaden auch ohne Alkohol?“.

Ich brauch dann auch mal einen Cocktail…