Im Leben hätte ich nicht zu dem Buch gegriffen! Weil 1. finde ich das Cover ganz grauslich und 2. habe ich einen Hang zu zeitgenössischen AutorInnen aus Österreich und Deutschland. Der hier ist Amerikaner.
Aber die Buchhändlerin meines Vertrauens hat gemeint, sie hätte da was für mich. Und als es dann abholbereit war, hat sie mir geschrieben: „dein Buch ist da. Das mit dem Sex“.
Nicht mal ansatzweise hätte ich erwartet, wie grossartig das Buch wird!
Eve, 46, ist plötzlich allein zu Haus, weil alle ausgezogen sind. Also sucht sie sich neue Hobbies. Eines davon ist eine Seminargruppe auf der Uni über Gender Themen, geleitet von einer Transe. Das zweite Hobby sind MILF Porno Seiten im Internet..
Inzwischen versucht ihr nicht rasend sympathischer Sohn, Typ High School Sportler, seine Cheerleader Tussi loszuwerden und auf der Uni Mädels-technisch durchzustarten.
Das Buch ist lustig, es ist traurig, es ist schräg, es ist politisch unkorrekt, es ist böse, es ist intelligent… Alle Charaktere in dem Buch sind irgendwie so liebevolle Rumwurschtler in ihrem Leben, selbst die Arschlöcher wachsen dir ans Herz.
Es geht um Randgruppen und um Außenseiter. Meine Lieblingsstelle ist so eine Aktionismus Party auf der Uni, wo alle nur in Unterwäsche hingehen und sich dafür ihr größtes, körperliches Makel, für das sie sich schämen, auf ein Post It schreiben und gut leserlich vorn drauf picken.
Ich liebe das Buch und muss es gleich nochmal von vorne lesen…
Einziger Kritikpunkt ist das Cover, da gehört wer auch immer mit dem nassen Fetzen dafür verfolgt. Und das Ende hätte ich jetzt auch lieber anders gehabt…. aber da bin ich Eigen mit Enden 🙂
Aber weil man nicht besser und unterhaltsamer als dieses Buch die Botschaft über Toleranz und Offenheit rüber bringen kann, will ich jetzt auch tolerant mit dem Titelbild sein!
Und vielleicht auch zukünftig offener fremdsprachigen Autorinnen gegenüber…. Vielleicht les ich morgen eine spanische Autorin. Aber nur wenn es meine Buchhändlerin empfiehlt!
Danke Petra 🙂