Steir. Ralleymeisterin Teil 3: das Milchhäusl

„Macht euch winkbereit Kinder!“, war das letzte was ich nach dem Sabotage Akt der Tempo Drosselung zu ihnen gesagt habe.

„Gleich überholen wir die anderen und dann werden die schön schauen!“

Wir sind inzwischen von der Autobahn abgefahren und erreichen ländliches Gebiet. Steirisches, ländliches Gebiet! Ralleyweltmeisterinnen Heimvorteil!

Irgendwann finde ich auch den Knopf um die Scheiben nach unten zu kurbeln. Frische Landluft erreicht die Fahrgastzelle.

„Bäääh es stinkt!!“, ruft es von hinten!

Ich sage: „das wird gleich besser mit dem stinken, ihr müsst nur, wenn wir gleich das Auto vom Michi (Gatte) und dem Papa überholen kräftig winken! Dann wedelt ihr damit den Gestank raus. Und falls wer die Zunge dabei rausstrecken sollte, solange es die Ralleymeisterin beim Fahren nicht stört, ich habe hinten ja keine Augen….“

Gleich beginnt der Steilaufstieg auf einer Bergstrasse. Und gleich kommt meine Sternstunde. Ich setze zum Überholmanöver an. Nach ungefähr 3 Kilometern scheint es auch in greifbarer Nähe, denn sie werden plötzlich langsamer vor uns. Auf Höhe von einem kleinen Milchhäuschen wird die Strasse breiter. Ich erkläre den Kindern was Milchhäusl sind und dass ich da als Kind auch immer die Milch hingebracht habe. Die Molkerei holt die dann ab und füllt sie in die Packungen. Also einfach gesagt.

Hier dürfte es sich auch um eine lokale Konsumenten Abholstation handeln, weil eine freundliche Bäuern steht direkt neben dem Milchhäusl und wartet schon auf Abnehmer. Ein Milch-Drive-In sozusagen. Da sieht man wieder die Innovationskraft des Landes! Nicht nur der 7. Bezirk in Wien kann Start-Up! Auch wir Steirer!

Ich kann mir leider keinen weiteren Rückstand erlaube, dem Überholziel so nahe, und beschließe daher erst am nächsten Tag den Mc-Milch-Drive zu besuchen. Auf der breitesten Stelle, direkt beim Häusl, ist dann meine Chance gekommen. Ich überhole zügig das Auto der Männer, die sind inzwischen fast zum Stillstand gekommen ist? (Technische Probleme?)

Die Kinder winken dabei fröhlich und lautstark aus dem offenen Fenster!

Die Bäuern winkt auch. Aber irgendwie anders.

Später sagen sie, es wäre die Mautstation gewesen. Um weiteres rechtliches Vorgehen gegen mich abzuwenden, hätten sie für mich bezahlen können. Gerade noch.

Ja so kann man sich mit einem Wiener Kennzeichen am Land auch beliebt machen….

PS:

Zum Glück haben die Kinder nur gewinkt und die Sache mit der Zunge vergessen….