Joker.

Noch einmal Joker.
Einen Tag später hat mich der Film immer noch so arg, dass ich ihn am Liebsten gleich nochmal anschauen möchte.
So hör‘ ich halt den ganzen Tag den genialen Soundtrack. Und seh die Bilder dazu vor mir.

Viele Filme gibt es nicht, die mich emotional so arg drankriegen. Vergleichbar kann ich mich nur erinnern an „das Leben ist schön“ von Roberto Benigni, wo ein Vater seinem kleinen Sohn vorgaukelt, das Konzentrationslager wäre nur ein Spiel. Oder „Philadelphia“ mit der Szene wo sie dazu „La Mama morta“ von der Callas spielen. Soviel hab ich überhaupt noch nie geplärrt im Kino.
Wobei doch, bei „Boys don’t cry“ mit der wunderbaren Hilary Swank.

Genauso wie diese Filme ist der Joker kein Actionfilm und auch kein Superheldenfilm, er ist auch nicht Gewalt verherrlichend oder zum Fürchten. Sonder einfach nur ein extrem ergreifendes Sozialdrama. Weil es zwar in seiner Gotham City Darstellung der 80er Jahre weit weg und doch so extrem nah dran am echten Leben ist, dass es weh tut.

Besser als mit dem Joaquin Phoenix hätten sie den Film auch nicht besetzen können. Ich kannte ihn ja ursprünglich nur als den kleinen Bruder vom River Phoenix. River, in den wir alle damals verliebt waren, im Herbst als ich nach Wien gezogen bin und einen vielversprechenden Job in der Buchhaltung von einem Grossunternehmen angetreten habe.
Und wie ich da in der Abteilung für Eingangsrechnungskontrolle gesessen bin und meine Kreativität voll ausleben konnte, haben sie im Radio gesagt dass der River Phoenix gestorben ist. In den Armen seines Bruders Joaquin, vor einer Bar.
Aber vielleicht hat er die Figur des Arthur Fleck (Joker) gerade auch wegen sowas so gut spielen können.

Arthur, der so gerne Comedian werden wollte. Der die Menschen zum Lachen bringen wollte.
Und, wie ich in der Vorbereitung für die Lesebühne in einem Buch von Michael Schottenberg gelesen habe, werden unerfüllte Träume manchmal zu Wehmut.

Oder mehr, wie im neuen Joker.

Aber schaut selber….