Nicht daheim und doch zu Haus.

Ich sag immer, man muss so Nationalfeiertage auch nutzen, um sein eigene Nation besser kennenzulernen. Mal was Neues entdecken. Über den Tellerrand hinausblicken.

Vor ein paar Jahren hab ich im Freundeskreis eine Führung „auf den Spuren von Sisi durch Wien“ angeboten. Hat keine Sau interessiert. Die wollten nur ins Landtmann essen …

Gestern Abend grossartige Neuauflage des Konzeptes mit Nicola Dietrich. Start war beim Figlmüller im Ersten. Dort hamma über den Tellerrand vom Wiener Schnitzel hinausgeblickt und auf eine asiatische Touristin geschaut, die am Esstisch ihr Handystativ aufgebaut hat und offenbar das gesamte Essen in den fernen Osten live übertragen hat.

Dann wollt ma uns am Weg zur Ubahn bei einer Vernissage einschleichen. Um bissi Kulturschickeria zu spielen und in erster Linie gratis einen Sekt abzustauben. Die Vernissage war aber eine private Geburtstagsfeier. Nur halt in einem Geschäft, dass ich für eine Kunstausstellung gehalten habe. In Echt haben die dort aber Teppiche und Haushaltsdeko und Kleidung verkauft. Für meinen simplen Geschmack ist a Pyjama um 300 Euro auch a Kunstinstallation.

Dann haben wir die neue Ubahn Station „Neulaa“ kennenlernen dürfen und sind dort orientierungslos am Rande der Per Albin Hanson Siedlung herumgelaufen. Auch neu für mich.
Und schlussendlich das Ziel des Abends: eine Disco in Wien Favoriten. Die früher Mal Villa Cabrio geheißen haben dürfte. Jetzt nur mehr Cabrio. Aber alle coolen sagen noch „Villa“.
Auch da war ich noch nie zuvor.

„Warum haben die soviele Türsteher, Nico?“
„Oida! Des san die anderen Gäste!“, sagt sie.
Dort auch ein neues Getränk kennengelernt: den „Haxnspreitzer“, ein Likörchen, der nach Erdbeer Cornetto schmeckt.
Für den Namen halte ich einen Literaturpreis nicht ausgeschlossen.
Highlight des Abends aber war der Auftritt der Mannequins, einer wirklich leiwanden Travestie Show Gruppe.
Ansonsten kein Gedränge, man hat gut Platz. Der DJ hat Dr. Alban, Whitney Houston und Kerstin Ott gespielt. Und es gibt eine Disco Kugel! I persönlich brauch nicht mehr für einen bunten Abend.

Wie ich dann um 2 oder 3 ins Taxi vor der „Villa“ einsteig, sagt der Taxler zu mir:
„Woar heit goa ka Polizei Einsatz? Meistens is nämlich ana….. “

Also ich habe tolle neue Dinge an meiner Heimatstadt entdeckt und spüre zwischen der Villa und mir, das könnte sich entwickeln.

PS: das Highlight !!! Ab 5 Personen haben die ein gratis Stretchlimo Abholservice!!!!