Gestern Abend war ich mit einem Teil der Gattenfamilie im Musical „Cats“. Seit sie bei meiner letzten Lesebühne schon Fan Anfragen („ihr seit die Gattenfamilie“?? „Euch gibts wirklich“???) bekommen haben, wird der Titel mit großem Stolz getragen.
Mein Schwager ist ja begeisterter Fan, Sammler und Bastler von Oldtimer Autos. Das Bühnenbild von Cats war ein überdimensionaler Schrottplatz, auf dem sich die Katzen gelenkig und in engen Catsuits geräkelt haben.
Selbstredend, wie verzückt mein Schwager darüber war!
„Des hättns bei mir daham im Goatn a spün können!“
Im Gedanken an die dort verborgenen Schätze und Autoteile nicht mal so abwegig die Idee. Ich seh da durchaus Potential! Statt Winnetou Sommerspielen in Berndorf gibt es nächstes Jahr Cats Festspiele in Mistelbach! Der Trend geht eh zum interaktiven Erlebnistheater….
Eine Leidenschaft teilen mein lieber Schwager und ich. Den für spontane Powernaps in verdunkelten Vorführräumen. Zum Glück war „Mister Mistoffelees“ eine zaubernde Katze, bei deren Vorstellung gestern allerhand Pyrotechnik zum Einsatz kam. Da waren wir dann beide wieder wach.
Wär auch schade gewesen „Memories“ zu versäumen. Zumal das Lied in unserer Familie eine besondere Bedeutung hat. Weil es ihr Lieblingslied war. Und weil selbst das schreiben jetzt darüber, einiges an Tränenflüssigkeit mobilisiert….
So sind wir dann still nebeneinander gesessen und haben Rotz hochgezogen.
Innerlich hab ich doch ein bissi mitsingen müssen. Weil CATS war auch eine meiner ersten Schallplatten. Tausendmal hab ich die abgespielt auf dem Plattenspieler mit Doppelkasettendeck, den man als Werbegeschenk vom Donauland bekommen hat.
„Mondlicht….. lächelnd denk ich an damals…“
Das Teile vom Lied recht schnell Realität werden, hätte ich jedoch nicht vermutet.
„Spür mich! Komm zu mir und berühr mich!!!“
Hab das eigentlich nur metaphorisch mitgesungen. Dass ich dann bei der Abholung der Mäntel zwischen einer burgenländischen Schulklasse auf Wien Woche und einer Rentner Reisegruppe eingequetscht werde, das war nicht zu erwarten. Völliges Chaos bei der Garderobe. Die Schulklasse, ur lieb mit Katzenohren, Haarreifen und Katzen Schminke in Gesicht.
„Schön wars!“, haben alle gesagt zwischen denen ich eingequetscht war.
„Owa die Grizabella hätte i a gern no amol in jung gesehen“…. hat ein Katzenohr Mädl gesagt.
Jo. Wer nicht.
Des is wohl das grosse Dilemma des Lebens.
Das man immer nochmal gerne jemanden sehen würde…
Aber Memories. Die bleiben.
Danke für den schönen Abend, liebe Gattenfamilie und zur Lesebühne am 26.11. nehmts Autogrammkarten mit. ❤